Die heisseste Woche dieses Jahres näherte sich dem Samstag und wir freuten uns auf den Ausflug an den Walensee bei Weesen. Doch die Wetterfee meinte es mal nicht sonderlich gut mit uns und eine riesen Sturmwarnung war angekündigt. So schlimm war es dann nicht, als unser Konvoi sich am Morgen gegen halb 7 in Richtung Autobahn aufmachte. Anders als beim Raftingausflug nahm niemand einen Umweg über das Ausland und so konnte man an der Raststette sogar noch einen Kaffee trinken. Trotzdem trafen wir zu früh am vereinbarten Treffpunkt ein, der Bushaltestelle.
Nun standen wir dort also bzw. sassen im Busbunker und warteten auf den Guide. Dieser kam dann auch und begrüsste uns. Erster Satz: „Es hat heute wenig Wasser.“
Nach dem üblichen Blabla bekamen wir die Kletterausrüstung und Helme, es ging an die Staumauer. Dort sollten wir das richtige Abseilen lernen. Also watschelte unsere Gruppe los und kam nach einigen Minuten bei der Staumauer an. „Vorsicht rutschig“ hallte es durch den Wald. Diese Aussage wurde nicht an die Hintermänner weitergegeben und der Guide war not amused. Es sei sehr wichtig, dass wir alle Kommandos an die Personen hinter uns weitergeben. Somit sollte niemand zu Schaden kommen. Seit 20 Jahren seien sie Unfallfrei – wir sind dabei!
Die Guides knüpften die Seile an das Geländer und los ging es. Am Karabiner einklinken, über das Geländer schwingen und abwärts. Die ersten „Schritte“ noch ziemlich unsicher tappelte man die Mauer herunter und bekam somit ein Gefühl fürs Abseilen. Nachdem alle einmal abgeseilt wurden ging es zurück zu den Autos, wo der Neoprenanzug gefasst und die Kampfstiefel montiert wurden. Die Frage nach einer Umziehkabine stellte sich dort in der Pampa eigentlich nicht und somit wurde die Buskabine dazu umfunktioniert. Ein letztes Mal die „Sanitäranlagen“ in der freien Natur genutzt und ab in die Autos, welche uns zum Startpunkt fahren sollten. Von dort aus lief man dann erst mal wieder den Berg runter über nasse Wiesen. Nach einigen Stürzen war der Fluss in Sicht und es gab die letzten Instruktionen. Arme immer am Körper, schauen wo man hinspringt und nur dort springen wo es der Guide erlaubt.
Die erste Passage war eine kleinere Wasserfallneige, bei der man sich rückwärts einige Meter abseilte und sich dann drehte und den Rest hinunterrutschen konnte. Der Canyoningtrip hatte also richtig begonnen, als man diese Wand runter flitzte und sich dann ansah, wie die Anderen hinunter kamen. In der Landezone sammelte man sich und vertrieb sich die Wartezeit mit einem Sprung vom Hügel. Gruppe komplett und weiter geht es. Man watschelte durch das Wasser, sprang einige Meter hinunter, seilte sich ab.
Obwohl die Sonne nicht schien, zeigte sich die Natur von ihrer besten Seite. Auf beiden Seiten gehen die Schluchtwände hoch, riesige Bäume und das Nebelmeer welches über die Köpfe zog. Die Neoprenanzüge (welche für jeden Fettischmenschen ein Heidenspass gewesen sind) hielten einem ziemlich warm, lediglich die Hände wurden kalt.
Hier kommen wir dann schon wieder zum ersten Satz unseres Guides von wegen es habe wenig Wasser. Wir mussten uns praktisch auf der ganzen Strecke sichern, da es so viel Wasser hatte und dies kostete natürlich Zeit, es entstanden längere Wartepausen, welche mit Blödeleien überbrückt wurden.
Wir zogen da also durch die Schlucht und es war in meinen Augen wirklich ein riesiger Spass, welche jeder Mal erlebt haben sollte. Wir kamen an eine Stelle, an jener der Guide das Wasser verliess und uns dann mitteilte, dass wir hier die Tour beenden müssen. Es hatte so viel Wasser im Fluss, dass die restliche Strecke zu gefährlich gewesen wäre. Verständlich, da dort die Schlucht so schmal wurde an einigen Stellen.
Also machten wir uns zu Fuss zurück. Mit literweise Wasser im Schuh liefen wir den Berg hinauf und hinunter, bis wir wieder bei der Bushaltestelle ankamen. Unsere Umkleidekabine stank wie das Affen- & Elefantenhaus im Zoo. Die Brühe, welche aus den Stiefeln floss, sah auch nicht wirklich gesund aus und so kommen wir auch zum Apéro mit Bier und Weisswein wurden die Bakterien erfolgreich vernichtet. Man plauderte noch ein wenig mit dem Guide und es stellte sich heraus, dass man ein bisschen des Betrages zurück bekam, da wir nicht die ganze Tour machen konnten. Dies traf sich ganz gut, da langsam der Bauch knurrte und so machte man sich auf den Weg ins Dorf und stürmte eine Kneipe. Ein Bierchen und eine Pizza später schlief es im Auto und man näherte sich Zürich.
Es war ein lustiger Ausflug und schade, dass uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte und wir nicht die ganze Tour absolvieren konnten. Der 17m Sprung am Ende wäre sicherlich interessant geworden.
Das Waynes Reisebüro bedankt sich bei allen, welche über uns diesen Trip gebucht haben und freuen uns auf das nächste Mal, wenn es heisst: „WAYNES with Friends on Tour“.